Category Archives: 2019

Ausstellungen 2019

Zwischen Bach, Melanchthon und Grimmelshausen

17.10. bis 16.11.2019

Clivia Bauer, Akbar Behkalam, Sabine Heller, Dorsten Klauke, Walter Libuda, Trak Wendisch

Die Ausstellungseröffnung ist am Donnerstag, 17. Oktober 2019, 19 Uhr in den Räumen der Sparkasse in Bretten, Engelsberg 6-8, 75015 Bretten. Die Ausstellung findet in Zusammenarbeit mit der Sparkasse Kraichgau, Bretten statt

Begrüßung: Michael Reichert, Vorstandsmitglied Sparkasse Kraichgau
Grußworte: Martin Wolff, Oberbürgermeister Stadt Bretten, Benedikt Forster, 1. Vorsitzender Kunstverein Bretten e.V.
Einführung: Werner Schmidt, Künstler aus Oberkirch im Gespräch mit Benedikt Forster
Musikalische Begleitung: Johann Sebastian Bach, Suite für Violoncello, Jugendmusikschule Bretten
Kurator: Benedikt Foster

Die geschichtsträchtige Stadt Arnstadt ist der älteste Ort Thüringens und nennt sich mit gutem Recht Bachstadt. Der Kunstverein Bretten stellt in seiner jährlichen Kooperation mit der Sparkasse Kraichgau eine Riege namhafter Künstlerinnen und Künstler vor, die Dorsten Klauke, Kurator der dortigen Kunsthalle, zusammengestellt hat. Im Gegenzug werden Künstler aus Oberkirch und Bretten in Arnstadt präsentiert.

Damit wird die Idee fortgeführt, ein kulturelles Netzwerk zwischen „Kunst-Partnerstätten“ zu schaffen. So treten Orte kultureller Tradion – über innerstädtische Institutionen hinaus – in regelmäßigen Kontakt. Mit Oberkirchs Grimmelshausen und Brettens Melanchton hat diese Verbindung auch einiges an historischem Gewicht. Bereits vor drei Jahren war in den Räumen der Sparkasse Kraichgau und des Kunstverein Bretten eine beeindruckende Ausstellung mit Werken von Künstlern aus Oberkirch zu bestaunen.

Dorsten Klauke präsentiert nun für die neuerliche Begegnung eine Auswahl von ersklassigen ostdeutschen und internationalen Künstlern mit süddeutscher Kunsttradition. Die Ausstellung wird malerische Qualitäten zeigen, die besonders in unserer Gegend große Resonanz verspricht.

Von Wein und mehr

20.09. bis 05.10.2020

Helga Essert-Lehn, Benedikt Forster, Judith Fritz, Willi Gilli, Katrin Leopolder, Norbert Kiby, Harald Kille, Renate Koch, Stefan Kunze, Marie Madelaine Noiseux, Günter Reichenbach, Michael Schneider, Evelyn Taylor-Kopp, Jürgen Wiesner

Kurator: Thomas Lindemann

Wein zählt zu den ältesten Kulturgütern der Menschheit. Sein Anbau wurde nachweislich schon seit dem 6. Jahrtausend v. Chr. in Vorderasien betrieben. Georgien und das heutige Armenien gelten als Ursprungsländer des vergoren Genussmittels, das seit dem Altertum als landwirtschaftliches Erzeugnis eine wichtige Rolle in Wirtschaft und Medizin sowie im sozialen Leben spielte. Insbesondere ist der Rebensaft auch ein Symbol zahlreicher Mythologien und Religionen. Wein war und ist ein wesentlicher Bestandteil ritueller Praktiken in verschiedenen Kulturen. Die im Weingenuss gesuchte Ekstase wurde stets als etwas betrachtet, das Nähe zu einer Gottheit, zu Höherem schaffen kann.

In der europäischen Kunst- und Kulturgeschichte stellt der Wein einen geselligen Themenkomplex dar. Naturgemäß findet sich der Kunstverein zum Weinfest der Stadt Bretten wieder ein; dieses Jahr mit Werken von Künstlern, die in größerem Rahmen in Bretten schon ausgestellt haben. Sie bringen mit kleiner Gerahmtes, um weinwärts günstige Ansichten zu ritualisieren. Die Künstler sind Helga Essert-Lehn, Benedikt Forster, Judith Fritz, Willi Gilli, Katrin Leopolder, Norbert Kiby, Harald Kille, Renate Koch, Stefan Kunze, Marie Madelaine Noiseux, Günter Reichenbach, Michael Schneider, Evelyn Taylor-Kopp und Jürgen Wiesner,

Die Ausstellung „Von Wein und mehr“ wird am Freitag, 20. September, um 19 Uhr im Kunstverein Bretten, Beyle-Hof, in Begleitung von Wein aus dem Hause Vinçon Zerrerer eröffnet.

Kartenmotiv: Weinlese, Grab des Nakht, TT52 Theben-West, um 1400 v. Chr.

Marie Madeleine Noiseux: si loin et si proche

07.07. bis 03.08.2019

Eröffnung; Sonntag, 7. Juli 2019
Kurator: Stefan Kunze

Die Bilder von Marie Madeleine Noiseux sind Zeugnisse einer eigenen Welt, die nicht nur schön ist

Die Erweiterung der Grenzen oder das Erweitern des belebten Bezirks sind Sehnsüchte des Menschen, die sich als Vorstellung in der Kunst wiederfinden lassen. Größer soll es werden, besser soll es sein und schöner natürlich. Diese Idee zieht sich durch die Geschichte des 20. Jahrhunderts und befeuert auch die Kunst, die Malerei seit dem 19. Jahrhundert sowieso.

Hinter diesem Ansinnen steckt die Hybris grenzenloser Erweiterbarkeit menschlicher Handlungsspielräume, neudeutsch: Projekte.

Befremdlich bei gleichzeitiger höchster Vertrautheit sind die Bilder von Marie Madeleine Noiseux. Die Bildsprache des Farbauftrags ist Malerei, nicht unähnlich dem, was wir hier vielleicht Karlsruher Schule nennen dürfen, trotzdem bleibt ein Unbehagen. Schön sind die Bilder und kalt; das meint nicht die Farbtemperatur sondern den Gesamteindruck aus Inhalt, Form und Farbe, konkret und realistisch sowie auf irritierende Art entgrenzend.

Man könnte die Bilder im Sinne einer kunstgeschichtlichen Kategorisierung Landschaften nennen, durchaus klassisch mit Staffagen. Das täuscht aber nicht über deren beunruhigende Andersartigkeit hinweg. Unsere Landschaften sind lieblich. Unsere meint Europa, und da wo die Europäer nach Übersee gingen um zu malen, sahen sie auch dort die Idylle.

Kanada, das zweitgrößte Land dieser Erde, hat 37 Millionen Einwohner und es liegt im Norden. Wenn wir hier, in Europa loslaufen, aufbrechen zu neuen Ufern, kommt am Horizont ein Arkadien oder wenigstens eine Wirtschaft, zur Einkehr oder zur Restauration. Wenn ich in Kanada einfach loslaufe erwartet mich der sichere Tod. Da ist nichts verbindliches, die Ausfahrt wird zur Expedition, das Abenteuer ist das mögliche Überleben.

Ein Teil dieser Erbarmungslosigkeit der Heimat Kanada liegt in den Bildern von MMN. Das ist nicht Alles. New York, Paris und Straßburg sind Stationen mit Einfluss, in summa sind wir im 21. Jahrhundert, wo das Leben sich verändert hat. Im hier und jetzt wollen wir auch diese Bilder sehen.

Die Tiere, so sie Zugtiere sind im Besonderen, sind stumme Begleiter unseres Leben die beredt von der Wärme der Existenz künden. Gerade in Wüsten ist das Lebendige das Wertvollste. Dies wieder zu entdecken erfordern diese Bilder.

Die Zugvögel künden von Freiheit, die immer auch Vogelfreiheit ist, Ausgesetztheit. Das fröhliche, mitunter überschwengliche Gezwitscher und Singen der Vögel wird nicht zuletzt gespeist vom erleichterten Glück, überlebt zu haben. Die Gefahr ist der ständige Begleiter. Nicht auf Messers Schneide ruht die Gefahr, sondern im Dunkeln der langen Nacht und in der Eiseskälte einer sturmgepeitschten Schneewüste wartet das Erfrieren. Es ist wie beim Schauen der Vögel: schön sind sie, aber auch unheimlich, der kalte Tod hägt dem Gefieder an.

Kurze Biographie (PDF)

Hannelore Weitbrecht: „Rhytmen der Natur“. Papierobjekte/Installation

12.05. bis 15.06.2020

Kurator: Uta Goppelsröder
Eröffnung: Sonntag, 12. Mai 2019, 17 Uhr
Einführung: Dr. Maria Lucia Weigel

Hannelore Weitbrecht
1977 – 1981 Studium der Malerei, Freie Kunstakademie Nürtingen
Mitglied des Künstlerbundes Baden-Württemberg
2001 – 2004 Stipendium des Landkreises Esslingen
2011 Kavalierhaus Stipendium Langenargen
2015 Atelier Stipendium Stiftung Bartels Fondation Basel

Dieter Schosser: „Kreis, Dreieck und Quadrat ist nicht vieles, aber dennoch fast alles“

17.03. bis 27.04.2019

Kurator: Joachim Czichon
Eröffnung: Sonntag, 17. März 2019, 17 Uhr
Es spricht: Joachim Czichon mit dem Künstler

Dieter Schlosser
1976 – 1981 Studium an der Akademie in Karlsruhe, Meisterschüler bei Gerd van Düllmen
1980 Studienstiftung des Deutschen Volkes
1984 Kunststiftung Baden-Württemberg
1985 Stipendium des Landes Baden-Württemberg
1988 Kunstpreis der Stadt Friedrichshafen

Mitglieder-Ausstellung 2019: Breites Schaffensspektrum

20.01. bis 03.03.2019

Es ist inzwischen zu einer guten Tradition in der Melanchthonstadt geworden: Anfang eines jeden Jahres präsentiert der Kunstverein Bretten Arbeiten seiner Mitglieder. Er eröffnet damit den Ausstellungsreigen für die kommenden 12 Monate und ermöglicht einen Blick in Ateliers der Region. Malerei, Skulptur, Grafik und Fotografie zeugen von einem breiten Schaffensspektrum der hiesigen Kunstszene. Bereits seit 1985 engagiert sich der Verein in der Vermittlung und Förderung von Kunst. Mit seither fast 350 Ausstellungen bildet er eine wichtige regionale Kulturplattform für die klassischen sowie zeitgenössischen bildenden Künste. Er hat sich damit inzwischen die Anerkennung eines durchaus überregionalen Publikums erworben. Benedikt Forster, seit Anfang 2017 Vorsitzender des Kunstvereins, begrüßt die Gäste zur Vernissage am Sonntag, den 20. Januar 2019, um 17 Uhr an gewohnter Stelle im Beyle-Hof. Die Ausstellung, deren Exponate dort zum Verkauf stehen, ist bis 3. März immer samstags von 10 bis 13, und sonntags von 15 bis 17 Uhr (oder nach Rücksprache) zu besuchen.