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Lehmann & Hennen

Lars Lehmann & Elke Hennen: Dorado & Abyss

Zwischen farbtheatralischen Räumen und extravaganten Objekten, zwischen „Dorado“, einem Gebiet, das ideale Entfaltungsmöglichkeiten bietet, einem Wunschland, und „Abyss“, dem Abgrund, der Tiefsee, der Unterwelt, der bodenlose Tiefe inszenieren Elke Hennen & Lars Lehmann einen empathischen Bildraum als Dialog.

Lars Lehmann, geb. 1967 in Greifswald, studiert in Berlin an der Hochschule der Künste Freie Bildende Kunst und beendet dieses Studium als Meisterschüler von Prof. Volker Stelzmann. In seinen Bildern seit 1994 treibt ihn um das Ausschauhalten nach dem höchstmöglichen Konzentrationsgrad als Einheit aus Stillefaktor, räumlicher Präsenz der Objekte und verwirrender Licht- und Schattenführung. Orthogonalität als Entwurfsprinzip hat bei Lehmann einen vorrangigen Stellenwert. Ständig ringt der Künstler um das optimale Maß an Verdichtung und der damit im Verhältnis stehenden Leere. Verknüpft werden einfache und komplizierter gebaute Kettenglieder – die Strenge der Klassik, der Geist der holländischen Pracht-Stillleben und schematische Vereinfachungen, die sich auf Stadt, Landschaft und simple Dinge beziehen. Sie geben seinen Bildern Historie und Gegenwart. Ständig bewegt sich Lehmann dabei im Dreieck zwischen Tradition, Komposition und Eigensinn. Statuarik herrscht vor, Abstraktion, trotz aller Gegenständlichkeit. Wer meint, Lars Lehmann sei ein Formelsucher, der dem Exakten und Unhintergehbaren hinterher jagt, irrt. Lehmann ist unberechenbarer als man denkt. Längst hat er in Großinszenierungen wie auch ganz winzigen Formaten das Manierierte und Überhöhte vor der Welt gerettet und ist ins Reich der Stillleben, die seine Festungen sind, übergesiedelt.

Elke Hennen folgt einer anderen Raumvorstellung. Sie hat Freie Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste sowohl in Stuttgart als auch in Karlsruhe studiert. Abschließend beschäftigte sie sich an der Hochschule für Gestaltung, Karlsruhe mit Medienkunst. Gleichsam einer skurrilen Wunderkammer erzählt sie in kryptischen Verdichtungen zu installativen Situationen von dem Verhältnis zwischen Sammeln und Verwahren. Inmitten prothesenhafter Formumgebungen gebärden sich detailreiche Ensembles, die auf Körperlichkeit verweisen, ohne zu definieren. Sie demonstrieren, bezeichnen, spielen und fragen an. Es geht um Transformationen, Widersprüchlichkeiten, psychologische Momente von Wahrnehmung und seiner Hinterfragung. Dabei geht es nicht mehr um die eine künstlerische Arbeit an sich, sondern um eine Anordnung, die zu einem bestimmten Zeitpunkt seine Möglichkeiten offen legt. Dazu werden künstlerische Elemente, je nach Verortung, ausgewählt, und in eine für sie stimmige Struktur eingebunden. (Benedikt Forster)

(Fotos: Lehmann, Hennen)

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