„Hommage an das Leben“
3. Mai – 31. Mai 2015
Eröffnung
Sonntag, 3. Mai 2015, 17.00 Uhr
Einführung
Dr. Maria Lucia Weigel, Kunsthistorikerin
Mit freundlicher Unterstützung
Regierungspräsidium Karlsruhe
Sparkasse Kraichgau
Melanchthonstadt Bretten
Alfred Lichter gehört zu der Generation von Malern, die nach 1945 Fäden der Klassischen Moderne aufnahmen und im Kontext vielfältiger Wandlungen des Kunstgeschehens mit drastischen Veränderungen des Kunstbegriffs konfrontiert wurden. Lichters Oeuvre lässt seine Faszination zunächst für den Brücke-Expressionismus und später für verschiedene zeitgenössische Strömungen deutlich spüren.
Im Spätwerk wandelte sich seine Bildsprache; strikt verfolgte er sein Konzept abstrakter Malerei. Die Ausstellung in Bretten präsentiert sowohl figurative als auch nonfigurative Arbeiten Lichters. Gezeigt werden u. a. Editionen – attraktive Drucke auf Leinwand – in einer limitierten Auflage, die auf einer in den 1990er Jahren entstandenen poetischen Werkreihe „What a wonderful world“ beruhen. In dieser Phase hatte sich der Maler insbesondere von der verblüffenden Ausdruckskraft naiver Kunst und Kunst von Geisteskranken sowie von Kinderzeichnungen anregen lassen. Diese bezaubernden Bildschöpfungen gehören zu den heitersten Arbeiten im OEuvre des Künstlers .
Sie sind eine „Hommage an das Leben“, wie Alfred Lichter es selbst einmal formulierte. Die Bilder zeigen, welche Freude der Maler am ungehemmten Umgang mit Materialien hatte oder wie Farbspuren auf der Leinwand ihr Eigenleben entfalten können. Mit seiner langjährigen Erfahrung für Kompositionen und Farben sowie einem Gespür für Bildspannung und ansprechend-dekorative Wirkungen fand er immer wieder zu neuen Bildschöpfungen. Seine letzten 30 Lebens- und Schaffensjahre verbrachte der 1917 geborene Künstler in Alaró/Mallorca, wo er 2012, 95-jährig, verstarb.